Von Zwergen, Elfen, Vampiren und entführten Zügen

Die Veranstaltung „Schulen in Hessen musizieren“ bringt den Nachwuchs auf Höchstform
Großartiges wagten die rund 440 Schülerinnen und Schüler zu leisten, die vom Grundschulchor bis hin zum Sinfonischen Blasorchester in zehn Ensembles ihre musikalischen Qualitäten in der voll besetzten Odenwaldhalle in Michelstadt zu Gehör brachten. Und diese ließen erstaunen und haben begeistert. Sie setzten damit ein unüberhörbares Zeichen musikalischen Engagements, das klar vor Augen führte, wie wichtig Musik im kulturellen Leben einer Schule ist und welch wertvollen Beitrag Schulen auch in strukturschwachen Regionen für das regionale Kulturleben leisten können. Dies wurde insbesondere durch die Begrüßungsworte des Schulleiters Dieter Weis der Theodor-Litt-Schule Michelstadt vor Augen geführt.
Die Veranstaltung „Schulen in Hessen musizieren“ findet nun schon langjährig in Verantwortung des Bundesverbandes Musikunterricht an zahlreichen Orten in der Bundesrepublik Deutschland statt und ist zum festen Bestandteil schulisch kultureller Ausdruckskraft von Kindern und Jugendlichen geworden. Sie wurde durch Michael Roßmann als Vertreter des BMU begleitet.
Einen würdevollen und mitreißenden Auftakt leistete die Martin-Luther-Schule Rimbach mit Chor und Orchester unter Leitung von Susanne Kopf-Römer. Sie entführte den Zuhörer in die sagenhafte Welt um den Herrn der Ringe und machte diese intensiv erlebbar. Es folgte der Grundschulchor Kunterbunt aus Klein-Umstadt, hier führte Werner Kirsch den Stab, der in unnachahmlicher Weise dazu aufforderte, sich als Menschen bedingungslos zu verstehen. Mit beeindruckender Sensibilität und Klangschönheit ließ der Chor und das Orchester der Schule am Sportpark unter Leitung von Sibel Demmel und Sigrid Konrad das Publikum an Klängen der Natur teilhaben.
Fester Bestandteil der Veranstaltung ist das Ensemble Drachengold der Schule am Drachenfeld unter Leitung von Bettina Stier-Zinn, das regelmäßig das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißt wie auch dieses Jahr. Es folgte das Ensemble der Sonnenuhrenschule Birkenau, dass nicht nur durch ihre Lieder, sondern durch Kostümierung als kleine Vampire und ihre Choreographie das Publikum verzauberte.
Traumhaft schön und sehr facettenreich war die Umsetzung von Melodien aus der Westsidestory von Leonard Bernstein, die die Bigband in Zusammenschluss mit dem Orchester Michelstadt unter Markus Terk leistete. Dieser folgte mit aufgeweckten und fröhlichen Liedern der Chor der Grundschule im Grünen in Semd, wieder mit Werner Kirsch als musikalischem Leiter.
Mächtige Klänge ließ die Bläserklasse 6a der Martin-Niemöller-Schule Riedstadt erschallen, die sich, von Reiner Schuchmann unterwiesen, als sehr klangschönes Ensemble erwiesen.
In besonderer Weise machte Jérôme Dath und sein Sinfonisches Blasorchester des Gymnasiums Lampertheim auf sich aufmerksam. Die hohe Qualität seiner Arbeit bewies sich in den anspruchsvollen Stücken, die sich in einem Programm zeigte, das der Maschinenmusik gewidmet war. So durfte das Publikum eine rasante Zugfahrt erleben sowie eine Maschine, die ihr Eigenleben entwickelt.
Einen Abschluss ohne Kompromisse bildete der Hardchor des Schuldorfes Bergstraße, der sich als hervorragender Chor erwies und mit einem Segenslied von John Rutter sowie der weltbekannten Bohemian Rhapsody einen letzten Höhepunkt im Programm setzte.
Herzliches Lob von allen Seiten erhielt aber auch das „elfte“ Ensemble der Veranstaltung. Dies waren die Schülerinnen und Schüler der Theodor-Litt-Schule Michelstadt, die unter Federführung von Gabriele Kleer und Stefan Sonnenburg in Kooperation mit dem Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis Superlativen im Bereich Catering aufstellten und eifrig auf der Bühne sowie im Auf- und Abbau mithalfen.
Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Andreas Demmel als Regionalkoordinator des BMU, die Tontechnik meisterte Niels Reckziegel. Für einen reibungslosen Ablauf zwischen den Ensembles und auf der Bühne waren Marlene Göttmann und Klaus Ripper zuständig.
Dank gilt insbesondere der Stadt Michelstadt und dem Hausmeister der Odenwaldhalle, Walter Seel, der den Rahmen für diese Veranstaltung routiniert und sicher managte. (Text: Andreas Demmel)
Starke Töne
Musik bringt Menschen zusammen. Das möchte auch die regionale Begegnung „Schulen in Hessen musizieren“ bewirken, weshalb dieses Jahr eine der Veranstaltungen in Michelstadt aufgeführt worden ist.
An der Aufführung für die Regionalbegegnung „Schulen in Hessen musizieren“ dieser Tage in der Michelstädter Odenwaldhalle nahmen Musikensembles der umliegenden Schulen teil. Ingesamt waren an der Aktion 100 Ensembles mit fast 3600 Schülerinnen und Schülern aus ganz Hessen beteiligt, in Michelstadt zählten die Organisatoren 200 Schüler. Dabei trugen die Anwesenden ihre in diesem Schuljahr erarbeiteten Musikstücke vor.
Zu erleben waren der Schulchor der Theodor-Litt-Schule unter Leitung von Andreas Demmel, der Chor der Schule am Sportpark Erbach (Sibel Demmel), die Big Band des Gymnasiums Michelstadt (Markus Terk), das Schulorchester dieses Institutes (Daniela Grenz), die Bläserklasse der Carl-Weyprecht-Schule Bad König (Natascha Berres), das Ensemble „Drachengold“ von der Schule am Drachenfeld Erbach (Bettina Stier-Zinn, Ute Krey und Regine Schiefer) sowie die Bläserklasse des Schuldorfs Bergstraße (Sabine Meyer-Hermann).
Als Vertreter des Landesmusikrats und des ausrichtenden Bundesverbands Musikunterricht war Albrecht Schmitt angereist.
Flötengezwitscher im Frühling
Im Rahmen von Schule mit Schwerpunkt Musik erhalten die Schülerinnen und Schüler der Theodor-Litt-Schule zusätzlichen Musikunterricht. Die individuelle Förderung, ein Schwerpunkt der Michelstädter Bildungsanstalt, findet auch in den musischen Fächern statt. Ob Schlagzeug, Trompete, Keyboard, Querflöte oder Saxophon: Die Kinder können entscheiden und in einem Schnupperkurs ihre Interessen ausprobieren. Neu an der Schule ist das „Flötenquintett“ der Aufbaustufe: Julia, Yasmin, Selina, Jana und Johanna treffen sich jeden Freitag im Musiksaal und erhalten Unterricht bei Schulleiter Dieter Weis, selbst Hobbymusiker und gelernter Flötenspieler.
Das erste Ziel haben sich die fünf Michelstädter Mädchen schon gesteckt: Am Weihnachtsmarkt wollen sie mit ihrem Flötenspiel die Besucher vor dem historischen Rathaus und in der Kellerei unterhalten und dann mit der TLS-Band fleißig musizieren.